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Ringelnatter
Natrix natrix (LINNAEUS, 1758)


Merkmale Relativ große und kräftige Natter mit ovalem, deutlich vom Körper abgesetztem Kopf, runden Pupillen und großen glatten, zeichnungslosen Kopfschildern. Die Länge der Männchen beträgt meist nur 60-80 cm, die der Weibchen 80-140 cm; die größten bisher bekannten Exemplare (Weibchen) maßen allerdings 180 cm (Schweiz) bzw. 205 cm (Adriainsel Krk) bei einem Körperdurchmesser von 4-5 cm. Oberseite grau, olivgrau, bräunlich grau oder schwarz mit einem Rückenmuster, das bei der Nominatform (Natrix natrix natrix) aus schwarzen Punkten und Flecken, bei der ebenfalls in Deutschland vorkommenden Barren-Ringelnatter (Natrix natrix helvetica) aber aus breiten, dunklen Querbarren besteht. In der Nackenregion bei den mitteleuropäischen Unterarten auf beiden Seiten ein charakteristischer gelber, manchmal auch weißer oder orangeroter, nach hinten breit schwarz begrenzter halbmondförmiger Fleck, der auch zu einem breiten Nackenband verschmelzen kann. Unterseite weißlich grau mit dunklen rechteckigen Flecken (Schachbrettmuster). Schuppen gekielt, in der Regel in 19 Reihen um die Körpermitte.
Verbreitung In fast ganz Europa (im Norden bis zum 67. Breitengrad, fehlt aber auf einigen Mittelmeerinseln wie Kreta, Malta oder den Balearen), außerdem in Nordwestafrika und Vorderasien, im Osten bis zum Baikalsee. Meist flächendeckend verbreitet vom Flachland bis ins Hochgebirge, in Mitteleuropa in Höhen bis maximal 2000 m, in der spanischen Sierra Nevada sogar bis 3060 m. In Baden-Württemberg relativ flächendeckend verbreitet und vor allem in den großen Flusstälern häufig. Während im Osten die Nominatform (Natrix natrix natrix) auftritt, ist im Westen vor allem die Barren-Ringelnatter (Natrix natrix helvetica) anzutreffen; Mischformen sind aber nicht selten.
Lebensraum Vor allem in feuchten Lebensräumen, in und an stehenden oder langsam fließenden Gewässern wie Seen, Teiche, Bäche und Flüsse, aber auch weitab der Gewässer in Moorgebieten, den Auwaldbereichen großer Flusstäler, lichten Mischwäldern, Gärten, Parkanlagen und Steinbrüchen.
Biologie Bodenlebende, v.a. tag- und dämmerungsaktive (z.T. aber auch nachtaktive) Wassernatter, die sehr gut schwimmt und taucht, generell jedoch weniger aquatisch lebt als die verwandten Viper- und Würfelnattern. Ungiftig und relativ scheu, flüchtet schnell und beißt beim Fang in der Regel nicht, sondern entleert eine übel riechende, gelbliche Flüssigkeit aus der Kloake (Analdrüse). Ringelnattern haben eine große Zahl von Feinden, z.B. Greifvögel, Reiher, Störche, Rabenvögel, Iltisse, Igel, aber auch Raubfische wie Hecht, Wels und Barsch. Bei großer Gefahr zeigen die Tiere einen „Totstell-Reflex“, wobei sie erschlaffen und die Zunge aus dem geöffneten Maul heraushängen lassen, teilweise tritt sogar etwas Blut aus. Sobald der Feind sein Interesse verliert, versucht die Schlange schnell zu entkommen. Die Nahrung besteht vor allem aus Fröschen, Kaulquappen, Molchen, Fischen und gelegentlich auch Eidechsen oder Kleinsäugern. In Mitteleuropa kommt es nach einer langen Winterruhe in frostfreien Verstecken meist ab April zu den ersten Paarungen. Manchmal bilden sich dabei große Paarungsgemeinschaften aus über 50 Tieren, in denen sich zahlreiche Männchen um wenige Weibchen bemühen. Die Gelege aus 30-50 Eiern werden von Juli bis August in verrottendem Pflanzenmaterial, z.B. modernden Baumstümpfen, Sägemehlhaufen oder Komposthügeln, abgesetzt. An geeigneten Stellen wurden schon riesige Gemeinschaftsgelege aus bis zu 3000 Eiern gefunden.
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