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Di-Bernardos Kroetenlaubfrosch
Trachycephalus dibernardoi Kwet & Sole, 2008


Merkmale Männchen 55-65 mm, Weibchen 70-85 mm; seltene, erst kürzlich beschriebene Art, die aufgrund der äußerlichen Ähnlichkeit früher als Phrynohyas imitatrix bestimmt wurde. Rücken grün, gelbgrün oder braungrün mit auffälliger Augenfleckzeichnung. Die variablen Ocellen haben in der Regel ein olivgrünes oder dunkelbraunes Zentrum mit schwarzem, schmal weiß gesäumtem Rand. Bauch gelblichweiß oder grünlich, ungefleckt. Gliedmaßen mit breiten olivgrünen oder dunkelbraunen, weiß gesäumten Querbändern. Iris leuchtend grünlichgelb mit kontrastreichem schwarzen Netzmuster. Haftscheiben der Finger und Zehen kräftig entwickelt, grün. Paarige Schallblasen.
Verbreitung Regenwälder in Südbrasilien (RS, SC, PR) und angrenzendem Argentinien (Misiones). In RS selten.
Lebensraum Besitzt wie alle Krötenlaubfrösche ein klebriges, wasserunlösliches Giftsekret, das an der Luft zu einer gummiartigen, die Schleimhäute reizenden Substanz trocknet. Tropenreisende, die sich nach dem Fang eines Krötenlaubfrosches nur flüchtig die Hände reinigen, müssen ihre Unachtsamkeit mit unangenehmen Hautreizungen oder Augenentzündungen bezahlen. Bei versehentlicher oraler Einnahme des giftigen Sekretes drohen sogar heftige Schwellungen der Rachenschleimhaut, meist verbunden mit Atemnot. Die brasilianische Herpetologin BERTHA LUTZ, die mit dem Sekret von Phrynohyas venulosa Bekanntschaft machte und einen nesselähnlichen Hautausschlag davon bekam, beschrieb als nette Anekdote, wie sie ihren kräftig gebauten Sammler JOAQUIM VENANCIO warnen wollte, als dieser ein Exemplar des Frosches fand. Der Mann verwies zwar lachend auf den Unterschied zwischen den zarten Händen einer weißen Frau und seinen eigenen kräftigen schwarzen Händen, musste aber dennoch eine äußerst starke Hautreizung in Kauf nehmen. Vermutlich dienen die giftigen Hautsubstanzen nicht nur der Feindabwehr, sondern auch dem Reduzieren von Wasserverlusten.
Biologie Über Biologie und Lebensweise dieser nachtaktiven, baumbewohnenden Frösche ist nur sehr wenig bekannt. Die Fortpflanzung in den Sommermonaten wird durch starke Regenfälle ausgelöst. Die Tiere suchen zum Laichen vermutlich stehende Gewässer im Wald auf.
Literatur Kwet, A. (1997): Erstnachweis von Hyla microps, Phrynohyas imitatrix und der Gattung Adenomera für Rio Grande do Sul (Südbrasilien). - Herpetofauna 19(111): 19-22.
Kwet, A. (1998): Phrynohyas imitatrix. Geographic distribution. - Herpetological Review 29(1): 49.
Kwet, A. & M. Di-Bernardo (1999): Pró-Mata. Anfíbios. Amphibien. Amphibians. - Edipucrs, Porto Alegre, 107 pp.
Kwet, A. (2003): Die Krötenlaubfrösche der Gattung Phrynohyas im brasilianischen Küstenregenwald. - Reptilia 8(3): 40-44.
KWET, A. & M. SOLÉ (2008): A new species of Trachycephalus (Anura: Hylidae) from the Atlantic Rain Forest in southern Brazil. – Zootaxa 1947: 53–67.
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